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Von den Anfängen bis heute

Der ETV während der NS-Zeit

Der ETV war als ein bürgerlicher Turnverein mit deutschnationaler Ausrichtung gegründet worden, wie sie zu jener Zeit weit verbreitet waren.

Die Nazis hatten nach der Machtübernahme einige Sportorganisationen und Vereine schon 1933 entweder verboten und aufgelöst oder aber gleichgeschaltet. Der ETV ist ein Sportverein gewesen, der nicht von den Nazis verboten und aufgelöst wurde. Das wird seinen Preis gehabt haben.

Der ETV stellte einen Mikrokosmos der damaligen deutschen Gesellschaft dar, wo es Deutschtümelei, Antisemitismus und Rassenideologie ebenso gab wie ausgeprägten Opportunismus ggü. den politisch Mächtigen. Es gab natürlich auch und immer wieder gut gemeinte Versuche, jüdische Sportler vor Verfolgung und Ausgrenzung zu schützen. Meist wurde diesen jedoch nahe gelegt, den Verein zu verlassen, zu ihrem eigenen Schutz, wie es dann oft hieß.

In der Großen Halle im Hauptgebäude an der Bundesstraße hatten die Nazis während des Zweiten Weltkrieges, zwischen 1940 und 1943, ein Zwangsarbeiterlager eingerichtet, mit einer Kapazität von 385 „Plätzen“. Während in der Großen Halle die Zwangsarbeiter lebten, ging in der Kleinen Halle der Turnbetrieb weiter.

Die Geschichte des Vereins während der Nazizeit ist heute relativ gut erforscht. Der ETV verfügt heute über ein recht gutes, umfangreiches Vereinsarchiv. Interessanterweise gibt es auch für die NS-Zeit nicht allzu große Lücken. Das Archiv stand von 2009 – 2010 unabhängigen Historikern unter der Leitung von Hannes Heer offen, die die Rolle des ETV zwischen 1933 bis 1945 und das Schicksal der jüdischen Mitglieder erforschten.

Ausgelöst wurden die Nachforschungen durch den Vereinsvorstand, um Klarheit in die immer wieder aufgekommenen öffentlichen Diskussionen über die Geschichte des ETV und die Turnerkreuze an der Fassade, um den Gedenkstein „für die gefallenen Kameraden“ vor dem Haus, um verdiente Vereinsfunktionäre während der Nazi-Zeit zu bringen.

Dazu einige Fakten: Das Turnerkreuz ist wesentlich älter als das Hakenkreuz, wurde in der beim ETV verwendeten Form erstmals 1850 in Kassel gebraucht. Es sieht dem Hakenkreuz allerdings sehr ähnlich. Richtig ist, dass es bereits Anfang des 20. Jahrhunderts, um 1905, in der deutschen und in der österreichischen Turnbewegung völkisch-antisemitische Strömungen gab und dass Teile der Turnbewegung damit als Wegbereiter für den Nationalsozialismus einzuordnen sind.

Die völkisch-antisemitischen Abspaltungen der Turnbewegung, zumindest in Österreich, haben sich mit dem Turnerkreuz identifiziert, das beim ETV an der Hausfassade zu sehen ist. Vor dem Hintergrund der nationalistischen und in Teilen völkischen Ausrichtung des ETV erscheint die Annahme, dass es sich bei der Anbringung der “Turnerhakenkreuze” um ein politisches Signal gehandelt hat, als folgerichtig.

Mit anderen Worten: Das Turnerhakenkreuz war als Erkennungs- und Kampfzeichen der völkischen Bewegung bekannt und setzte sich zudem im fraglichen Zeitraum als Verbandszeichen der radikal antisemitischen Turnbewegung durch. Die Verantwortlichen im ETV waren sich der politischen Aufladung bewusst – und entschieden sich für die Anbringung der Turnerhakenkreuze. Sie setzten damit ein politisches Signal.

Der ETV ist sich seiner historischen Verantwortung bewusst. Wir tragen heute keine Schuld, aber wir tragen die Verantwortung auch für den Umgang mit der Geschichte des Vereins. Unsere Trauer und unser Gedenken gilt den aus dem Verein ausgegrenzten, den verfolgten und ermordeten Mitgliedern, seien es Juden, Kommunisten oder Homosexuelle gewesen.

Die umfangreiche historische Arbeit von Sven Fritz ist als Buch mit dem Titel „…daß der alte Geist im ETV noch lebt. Der Eimsbütteler Turnverband von der Gründung bis in die Nachkriegszeit“ veröffentlicht worden. In die Arbeit eingeflossen sind die Erkenntnisse, die Jürgen Bischoff zur Problematik der Turnerkreuze erarbeitet hat, die Recherchen von Jürgen Sielemann zur Verfolgung jüdischer Mitglieder in der NS-Zeit, sowie die neuen Erkenntnisse zum Zwangsarbeiterlager Bundesstraße 96. Herausgeber des Buches ist der ETV. Das Buch wird zum Preis von 14,80 Euro abgegeben.

Willkommen beim ETV

ETV-Sportzentrum Bundesstraße

Bundesstraße 96, 20144 Hamburg
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8:30 bis 22:30 Uhr; Sa und So 9:00 bis 19:30 Uhr
Telefon: +49 40 401769-0, Kursanmeldungen: +49 40 401769-90
E-Mail: info.bundesstrasse@etv-hamburg.de



ETV-Sportzentrum Hoheluft

Lokstedter Steindamm 77, 22529 Hamburg
Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi und Fr 8:30 bis 22:30 Uhr; Do 7:30 bis 22:30 Uhr, Sa und So 9 bis 20 Uhr
Telefon: +49 40 401769-990, Kursanmeldungen: +49 40 401769-90
E-Mail: info.hoheluft@etv-hamburg.de

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