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Henk Holland Hamburg

02. Januar 2023

Bundesligatrainer Henk Ronhaar im Portrait: Die Frage nach Vorbildern, der Liebe und Zusammenhalt

Mit sechs Jahren ist Hendrik „Henk“ Ronhaar dem holländischen Verein Het Ravijn in Nijverdal beigetreten. Vier Jahre lang ist er Teil des Schwimmteams gewesen, denn „so wurde das damals im Verein gehandhabt. Man durfte erst in die Wasserballmannschaft wechseln, nachdem man erfolgreich die Schwimmausbildung durchlaufen ist“, so Henk. Im Jugendwasserball ist Het Ravijn eine Größe. Mit der U16-Mannschaft konnte Henk den zweiten und dritten Platz der holländischen Meisterschaften belegen und wurde vom damaligen Nationaltrainer in die Jugendnationalmannschaft berufen. Eine Jugendeuropameisterschaft ist Henk in besonders guter Erinnerung geblieben. „Wir haben den fünften Platz belegt. Das war ein außergewöhnlich gutes Ergebnis. Im entscheidenden Spiel gegen Jugoslawien habe ich das Tor zum Unentschieden per Aufsetzer geschossen. Die holländische Presse hat darüber berichtet, da Jugoslawien eine starke Wasserballnation war.“

 

Zwemkroniek im Mai 1982: “Aufgrund eines 4m-Strafwurfes wurde es ein nervenaufreibendes Ende. In Überzahl erzielte Henk Ronhaar ein schönes Aufsetzertor. Durch eine kritische Torentscheidung in den letzten Sekunden, blieb es bei 6-6 gegen Jugoslawien.” (aus dem Niederländischen übersetzt)

 

Während Henk in der ersten Mannschaft von Het Ravijn spielte, absolvierte er eine Lehre als Mechatroniker. „Anders als heute, waren die Strukturen damals noch nicht so professionell. Wir wurden nicht bezahlt und es gab keine Sponsoren. Unsere Herrenmannschaften bestanden ausschließlich aus Spielern aus der eigenen Jugend.“

 

Henk (vorne, 2.v.l.) mit der niederländischen Jugendnationalmannschaft

 

Jan Mensink, Sportdirektor von Het Ravijn und ehemaliger Nationaltrainer der Niederlande, ist Henks Mentor gewesen. Mensink hat schon früh Henks Trainerpotential erkannt und ihn in seiner Trainertätigkeit gefördert. „Jan ist ein Megabrain, was Wasserball und das Trainerdasein angeht. Wochenlang haben wir in Trainerfortbildungen zusammen gesessen. Ich konnte in dieser Zeit sehr viel von ihm lernen.“

Während Henk als LKW-Fahrer arbeitete und in der zweiten Mannschaft von Het Ravijn spielte, führten ihn seine Wege zur Jahrtausendwende in die Hamburgniederlassung seines Arbeitgebers, für den er noch heute als Logistiker arbeitet. In Hamburg ist er geblieben, denn in der schönsten Stadt Deutschlands hat er Andrea Ronhaar kennengelernt.

Nachdem Henk für die Liebe aus Holland nach Hamburg zog, spielte er bis 2003 beim SV Poseidon und ist Co-Trainer unter Manfred Pudler sowie Lutz Müller gewesen. 2004 bis 2010 ist Henk mit dem SV Poseidon drei Mal in die Bundesliga auf und drei Mal abgestiegen.

Im Januar 2011 war Henk erstmals als Trainer im Eimsbütteler Turnverband aktiv. „Eigentlich sollte ich nur übergangsweise für die restlichen Spiele der verbleibenden Saison einspringen – also nicht mal ein halbes Jahr.“ Seit Henks erster ETV-Mannschaft, um die damalige Kapitänin Maria Marquardt, und seiner jetzigen, um Kapitänin Maren Hinz, sind elf Jahre vergangen. Bis 2016 trainierte Henk die Hamburgerinnen zusammen mit Jürgen Schimmelpfennig. Auf ihn folgten Heidi Weik (bis 2019), Tim Köhnen (bis 2021) und Melis Dasdemir als Co-Trainer*innen.

Während Henk in Hamburg lebte und als Trainer der ETV-Damen aktiv war, besuchte er etliche durch Jan Mensink, Henks Mentor, geleitete Trainerlehrgänge in Holland. Mensink kam für Trainingsspiele nach Hamburg. Nicht nur, um die SGHA-Damenmannschaft als sportlicher Direktor zu begleiten. Er nutzte die Gelegenheit, um Henk zu coachen und prägte damit seine Position zur Trainerrolle. Auch machte er Henk und Sander Bathoorn, Trainer der SGHA, miteinander bekannt. Zwischen Bathoorn und Henk entstand eine Freundschaft und es folgten viele gemeinsame Vorbereitungswochenenden und Trainerfortbildungen.

Henks Alleinstellungsmerkmal ist seine Trainerphilosophie. „Der Trainer selbst sollte nie im Mittelpunkt stehen. Alles was der Trainer macht, ist für das Team. Der Trainer bietet der Mannschaft Möglichkeiten zur Problemlösung, aber umsetzen muss diese das Team selbst. Ich bin Teil des Teams und stehe keineswegs über diesem.“ Die persönliche Teamfähigkeit der Spielerinnen steht für Henk an erster Stelle. „Der Charakter ist wichtiger als die wasserballerische Qualität. Technik kann man lernen, aber Eifersucht und Missgunst zerstören eine Mannschaft.“

Parallel zu Henks Tätigkeit als ETV-Trainer hatte er drei Jahre lang die Möglichkeit, die deutsche Jugendnationalmannschaft als Co-Trainer neben der damaligen Bundestrainerin Anja Skibba zu begleiten. 2017 bis 2019 waren Henk und Team Deutschland bei zwei Nations Cups (Prag 2017, Brno 2019) und zwei Jugendeuropameisterschaften (Madeira 2018, Volos 2019) aktiv.

Seit 2020 gilt Henks volle Aufmerksamkeit dem ETV und das spiegelt sich in seinem Alltag wider. „Ich gehe früh zur Arbeit, um früher Feierabend machen zu können, damit ich pünktlich zum Training in Wilhelmsburg sein kann. Von 5:00 bis 22:00 Uhr ist dann ein 17-Stunden-Tag. Desto älter ich werde, desto anstrengender wird das. Aber ich mache das gerne. Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist unbeschreiblich und das Wir-Gefühl ist einmalig.”

Henks Ziele und Ambitionen für den ETV sind hoch und in den letzten Jahren eher gestiegen als gesunken. „Mein Ziel ist es, mit der Mannschaft im Finale der Deutschen Meisterschaft zu stehen. Und im Blick auf die Jugend möchte ich Coachings für Trainer*innen in Norddeutschland etablieren. Ich stelle mir das so vor, dass norddeutsche Jugendteams in Sommercamps zusammenkommen und die Trainer*innen vereinsübergreifend ‘Coach to Coach’ betreut und angeleitet werden. Das ist bereits in der Planung und ich freue mich sehr auf den Austausch.”

 

Autorin: Paula Riehn
Recherche: Maren Hinz

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