Schließen
Schließen

Sportangebote

Ferienangebote

Services

Über den Verein

Mitgliedschaft

Wasserball

Jäfällarrrrr oder so Cup – ein Tagebucheintrag von Kaja Augustynowicz

06. Januar 2024

Bild: Der Sportfotograf

03:30 Uhr: Mein Vater versucht mich zu wecken. Nur der Gedanke an ein Apfelfranzbrötchen plus den Nachgeschmack vom Airwaveskaugummi im Flugzeug meines beinahe sicheren Verderbens weckt mich. Richtig wecken tut mich Tupac im Auto und ein sehr gesüßter Kaffee von meinem Vater. Am Flughafen finde ich Maren. Selinay sieht müde aus. In der Kontrolle, in der wir gebügelt werden, tastet mich eine interessierte Frau ab. Interessiert nicht an mir, jedoch an der Anzahl der Spieler beim Wasserball.

05:00 Uhr: Pauline schaltet mit einem O-Saft ihre Fähigkeit frei, auch früh morgens Wasser zu trinken und wir lernen neben dem Warten viel über Forellen und Schwangere Promis. Die Themen drehen sich bei allen explizit nicht um Molekulare Lebenswissenschaft, außer bei Finnja. Jedoch verspricht sie, Sonntag einen Vortrag für alle zu halten, die den Stoff verpasst haben. Selinay schläft.

05:30 Uhr: Rumms. Paulines O-Saft Glas landet im leeren Recycle-Mülleimer. Zeitgleich beginnt ein Wettrennen zu den Toiletten und Charlotte gewinnt mit einem Sprint, der sich sehen lässt. Gleich dahinter Inke. Selinays Kopf hängt vom Stuhl herunter. Aber es scheint sie nicht zu stören, denn sie schläft immer noch.

06:30 Uhr: Wir heben ab. Tränen, Gebete und die Gebärdensprache der Stewardessen beweisen den Sachverhalt. Bevor wir starten, geht Inke wieder auf Klo. Die Geschwindigkeit des Flugzeuges enttäuscht mich, doch die blockförmigen Cookies gleichen das aus. Ich schaue nach Selinay. Ich weiß nicht, ob sie zwischendurch überhaupt wach war, denn sie schläft schon wieder.

07:40 Uhr: Wir landen und steigen nach zwei Jahren auch mal aus. Die Blicke der Menschen, die neben uns auf der Rolltreppe ohne Stufen hergehen, sind mir ein Schnuff zu herablassend. Wir setzen uns hin und alle gehen auf Klo, außer Inke. Als alle wieder kommen geht sie auf Klo. Als wir zurück kommen, trete ich auf Selinays Fuß. Aber das ist nicht schlimm. Sie schläft schon wieder.

08:30 Uhr: Wir sitzen im Flieger und alle schlafen. Selinay auch. Ich auch. Irgendwo während des Fluges quetscht sich Inke an uns vorbei auf Klo. Ich schlafe wieder ein. Ich wache davon auf, dass mich die leicht überforderte Stewardess mit einem Käsetoast bewirft. Ich schaue es kurz an und schlafe wieder ein.

11:00 Uhr: Wir landen und werden abgeholt. Sehr nett. Es ist sehr kalt. Die erste Schwedin die ich hier treffe heißt Astrit. Es sind -11°C. Als wir ankommen, finden wir das schönste und prunkvollste Hotel meiner bisherigen Wasserballlaufbahn auf – mit der schlimmsten Aussicht. Jedoch wird das Industriegelände durch den dicken Schnee romantisiert.

12:40 Uhr: Alina beäugt misstrauisch die Karotten in Finnjas Gericht und ich brenne mir mit der veganen Currysoße die Kehle weg. Dem Rest scheint das thai Essen sehr gut zu bekommen.

13:20 Uhr: Wir gucken Bulgarien gegen Deutschland auf einem Fernseher. Alle haben eine Meinung. Deutschland gewinnt.

17:30 Uhr: Auf dem Weg zum Schwimmbad haben alle genug an – außer ich. Die -11°C verwandeln meine Beine in ein Stück Gummi und die Landschaft in ein weißes Winterwonderland.

19:00 Uhr: Das Spiel verlieren wir knapp. Henk sagt, es wäre mehr drin gewesen. Pauline macht mit rechts ein Aufsetzertor und Melis wird fünf Mal zum letzten Mal ermahnt.

Ende des Tages: Wir gehen Essen. Henk versucht allen Schwedinnen bei zu bringen, dass man Melis „Malisch“ ausspricht. Dann gehen wir zurück und schlafen.

07:00 Uhr: Alle zusammen sehen wir aus wie eine Reihe Pinguine, denke ich, als Gina auf dem Weg zum Schwimmbad ihr Brillenglas verliert. Im Schnee. Um Sieben. Im Dunkeln. Endlich mal warm genug angezogen, kann ich mich kaum bewegen. Sieben Handytaschenlampen sind gut, aber Melis ist besser. Sie findet das Ding. Gina kann wieder was sehen.

08:00 Uhr: Wir sind in der Halle. Training ist super, aber alle suchen Inke. Sie ist auf Klo. Lilly hat sieben Niesanfälle. Beim ersten Lachen alle. Beim fünften fangen manche an zu murren und beim siebten erhebt sich erster Einspruch und als Lilly kurz vor dem Training schon wieder zu niesen beginnt, gibt eine Hälfte ihr Gesundheitstipps und die andere will nicht mehr neben ihr schwimmen. Nach dem Einschwimmen sind wir wach genug, um ein bisschen Wasserballett zu spielen und dann machen wir den Rest des Trainings Über-/ Unterzahl.

09:15 Uhr: Ich denke, ich habe mein Frühstück vergessen. Hab ich nicht. Lilly niest. Dann denke ich darüber nach, ob wohl auf dem veganen Brot auch wieder Omelett statt Käse ist, bis mir einfällt, dass auch dieses nicht vegan ist. Es sind zwei Minuten vergangen und Lilly niest immer noch.

11:30 Uhr: Wir füllen eine gesamte Sitzecke in der Bahn und verschrecken drei Menschen in das andere Ende des Abteils. Alle schauen das Spiel Deutschland gegen Slowakei.

11:45 Uhr: Melis sagt, wir dürfen uns in Grüppchen aufteilen. Alle sind Feuer und Flamme. Wir entscheiden uns, in einer Sechzehnergruppe die Stadt zu erkunden. Maren führt uns an die schönsten Orte und wir machen eine Bolognese (Polo) zu den Toren des Könighauses hinauf, um dort die Leibgarde beim Schichtwechsel und frieren zu sehen. Henk macht mich darauf aufmerksam, dass mich eine Ente auslacht. Ab da verliert der Ausflug seinen Spaß: Es ist so kalt, dass alle frieren.

13:30 Uhr: Wir essen Pizza und Nudeln. Alle paar Minuten macht jemand die Tür des Restaurants auf und kassiert böse Blicke einer durchgefrorenen und hungernden Wasserballmannschaft.

17:00 Uhr: Die Bahn nimmt uns mit zum zweiten Spiel an diesem Wochenende. Das Spiel gewinnen wir. Emma macht ihr erstes Tor am Wochenende und Melis sieht rot – dieses Mal wirklich. Durch die Bank spielen wir ein ruhiges und cleveres Spiel.

19:00 Uhr: Maren bringt drei Menschen zum Weinen.

19:23 Uhr: Selinay schläft. Wir gucken das Herrenspiel. Lilly niest. Ein Mal. Alle klatschen. Lilly freut sich ab da an über jeden Nieser, den ein anderer von sich gibt.

Rest des Tages: Wir gehen mit den Schwedinnen essen und dann früh ins Bett.

08:30 Uhr: Frühstück.

11:00 Uhr: Wir spielen das letzte Spiel. Was wir am Anfang verhauen haben, machen wir im dritten Viertel wieder gut und schaffen es, das Spiel zu drehen. Mit einem Tor Führung und trotz eines harten und stressigen Spiels, meistern wir die letzte Hürde, die uns zum Sieger der Testspielserie macht. Wir haben durch Durchhaltevermögen und Kampfgeist gewonnen, den wir uns immer bis zu Letzt bewahren. Pauline gewinnt einen MVP-Pokal für ihre Leistungen. Inke und ich schießen unser erstes Tor für den ETV. Erschöpft aber glücklich verlassen wir die Halle.

12:30 Uhr: Wir sitzen neben dem Gym und schauen wie ausgehungerte Löwen auf den Salat vor uns. Wie Meerschweinchen mümmeln wir unser Grünzeug und reden über das Spiel. Melis hetzt uns. Es muss schnell gehen. Vor der Halle machen wir ein Foto. Dann fahren wir los.

14:00 Uhr: Flughafen. In der Kontrolle wird Paula verdächtigt, Süßigkeiten präpariert zu haben. Sie sieht aber auch ohne Pfeife verdammt gefährlich aus. Scheint angeboren. Wie auf dem fliegenden Teppich gleiten wir über den dreckigen Flughafenboden. Gott sei Dank, gibt es Rollböden. Sechs Meilen später geht Inke auf Klo und wir setzen uns hin. Und warten. Und warten. Die Sonne geht unter. Alle sind Müde – aber vor allem Gewinner.

 

over & out

Stockholm, 07. Januar 2024

Kaja Augustynowicz

Willkommen beim ETV

ETV-Sportzentrum Bundesstraße

Bundesstraße 96, 20144 Hamburg
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8:30 bis 22:30 Uhr; Sa und So 9:00 bis 19:30 Uhr
Telefon: +49 40 401769-0, Kursanmeldungen: +49 40 401769-90
E-Mail: info.bundesstrasse@etv-hamburg.de



ETV-Sportzentrum Hoheluft

Lokstedter Steindamm 77, 22529 Hamburg
Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi und Fr 8:30 bis 22:30 Uhr; Do 7:30 bis 22:30 Uhr, Sa und So 9 bis 20 Uhr
Telefon: +49 40 401769-990, Kursanmeldungen: +49 40 401769-90
E-Mail: info.hoheluft@etv-hamburg.de

Datenschutz

Diese Website benötigt Cookies. Einige von ihnen sind essenziell, während andere helfen, diese Website zu verbessern und spezielle Services ermöglichen. Diese Website verwendet keine Marketing-Cookies.