Allerdings täuscht das klar anmutende Ergebnis ein wenig über den Spielverlauf hinweg, in dem der ETV das junge Farmteam von Meister ALBA Berlin zeitweise am Rande des Abgrund hatte – eine Niederlage hätte für den Gäste ebenfalls den Abstieg bedeutet. Wie wichtig die Bernauer die Mission Klassenerhalt nehmen, zeigte das Mitwirken von Doppellizenzler Malte Delow trotz Parallelspiel seines „Hauptarbeitgebers“ ALBA gegen Heidelberg.
Die Gastgeber erwischten vor rund 200 Zuschauern, darunter eine stattliche Anzahl aus Bernau, einen denkbar schlechten Start, beim Stand von 0:7 sah sich Gencay zur ersten letzten Auszeit gezwungen. Erst nach zweieinhalb Minuten brach Marcel Hoppe mit einem Dreier den offensiven Bann. Das half jedoch nur kurzzeitig. Ein Zwischenhoch beim Stand von 10:11 verzog sich flugs wieder, beim 12:26 war der Rückstand wieder kräftig angewachsen. Für den bis dato spielerischen Höhepunkt sorgten Vladi Migurnov und Marcel Hoppe mit einem doppelten Give-and-go, das Letzterer als And-one zum Viertelpausenstand von 15:26 abschloss.
Hatten eine schlechte Wurfquote im ersten Durchgang noch einen höheren Ertrag verhindert, fanden die Korbjäger aus dem Herzen Hamburgs im zweiten Viertel immer besser ins Spiel. Nach einem Steal von Mubarak Salami mit anschließendem Behind-the-back-Pass auf Jack Fritsche zog Lok-Führer René Schilling beim Stand von 28:30 per Auszeit die Notbremse. So richtig Ruhe kehrte aber auch in dieser Phase nicht ins ETV-Spiel ein, zu viele leichte Turnover provozierten die Gäste mit ihrer aggressiven Defense. Das schlug sich auch auf dem Scoreboard nieder: Ein 10:0-Run des SSV schaffte wieder klarere Verhältnisse. Aber nicht lange, denn die Partie blieb ein Spiel der Läufe: Mit sieben Zählern in Folge, darunter zwei Threeballs von Salami und Fritsche, verkürzte der ETV wiederum auf 37:40. Mit einem Sieben-Punkte-Rückstand (40:47) der Hamburger ging es in die große Pause.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Hamburger deutlich besser in die Gänge – und vor allem Liga-Topscorer Salami drückte aufs Gas. Zwei Dreier, zwei Freiwürfe und ein Assist zum Easy Layup von Hoppe sorgten für den Anschluss, ein Tipp-in von ETV-Kapitän Leo Eckmann zum 52:51 brachte die Gastgeber sogar in Führung. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, von Abstiegs- oder Abschiedsstimmung aufseiten der Hamburger keine Spur. Bernau wurde in dieser Phase vor allem getragen von Ex-Towers-Profi Max Rockmann, der zwei wichtige Dreier gegen die Eimsbütteler 3-2-Zone traf. Beim ETV lag die Scorer-Last wie so oft auf den Schultern von Hoppe und Salami, die schon vor Ende des dritten Viertels 20 respektive 30 Punkte zu Buche stehen hatten. Nach dem mehrfachen Führungswechsel gingen die Berliner Vorstädter mit einer 71:62-Führung in den alles entscheidenden Spielabschnitt.
Und dann zog der Favorit doch davon. Eine ganze Serie von Ballverlusten und eine deutlich unkluger werdende Wurfauswahl brachten die Eimsbütteler um den möglichen Lohn ihrer Arbeit. Auch zwei Auszeiten innerhalb kurzer Zeit brachten das Gencay-Team nicht mehr zurück in die Spur. Die Führung der Bernauer wuchs und wuchs, spätestens fünf Minuten vor Schluss beim Korbleger des als Scorer eher zurückhaltenden Delow (7 Punkte) zum 86:66 aus Sicht der Gäste war die Entscheidung gefallen. Youngster Ibrahim Jabby war es schließlich vorbehalten, mit einem Layup zum 79:100-Endstand den vorerst letzten ETV-Korb in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB zu erzielen.
Trotz der Niederlage gab es am Ende aber doch noch lachende Gesichter bei den Gastgebern – wegen des so verdienten wie lang anhaltenden Applauses, mit dem die ETV-Fans ihre Lieblinge verabschiedeten. Aber auch ein paar Tränen, zumindest bei der scheidenden ETV-Trainerin Gencay. „Es sind sehr gemischte Gefühle in mir. Ich denke, das war wieder so ein Spiel, das wir hätten gewinnen können. Ich weiß, dass die Jungs mir zum Abschied einen Sieg schenken wollten. Auch wenn es nicht geklappt hat, habe ich den Willen erkannt – und das ist, was zählt“, sagte „Süki“ mit etwas Abstand. Die allerletzten Anweisungen gibt die 36-Jährige am kommenden Samstag, wenn der ETV zu den ebenfalls bereits abgestiegenen RheinStars Köln reisen. Nach der Partie gegen Bernau wurde zudem bekannt, dass nicht nur sie, sondern auch Kapitän Leo Eckmann das ETV-Schiff verlässt. Der 25-Jährige beendet, oder besser: unterbricht seine Karriere wegen beruflicher Belastung für mindestens ein Jahr.
ETV-Sportzentrum Bundesstraße
Bundesstraße 96, 20144 Hamburg
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8:30 bis 22:30 Uhr; Sa und So 9:00 bis 19:30 Uhr
Telefon: +49 40 401769-0, Kursanmeldungen: +49 40 401769-90
E-Mail: info.bundesstrasse@etv-hamburg.de
Lokstedter Steindamm 75, 22529 Hamburg
Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi und Fr 8:30 bis 22:30 Uhr; Do 7:30 bis 22:30 Uhr, Sa und So 9 bis 20 Uhr
Telefon: +49 40 401769-990, Kursanmeldungen: +49 40 401769-90
E-Mail: info.hoheluft@etv-hamburg.de
Diese Website benötigt Cookies. Einige von ihnen sind essenziell, während andere helfen, diese Website zu verbessern und spezielle Services ermöglichen. Diese Website verwendet keine Marketing-Cookies.
Individuelle Cookie-Einstellungen
Essenzielle Cookies ermöglichen grundlegende Funktionen und sind für die einwandfreie Funktion der Website erforderlich.
Cookie-Informationen einblendenCookie-Informationen ausblenden
Inhalte von Social Media Plattformen werden standardmäßig blockiert. Wenn Sie Cookies von externen Medien akzeptieren, bedarf der Zugriff auf diese Inhalte von Ihnen keiner manuellen Zustimmung mehr.
Cookie-Informationen einblendenCookie-Informationen ausblenden