Rückblick: Corona hatte sich ein wenig beruhigt, als das Team von Headcoach Sükran Gencay am 18. Oktober 2020 seinen Saisonauftakt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld feiern wollte – und das sogar vor (ausschließlich einheimischen) Fans. Doch mitten in die Vorfreude hinein platzte die Nachricht von zwei positiven COVID-19-Test beim ETV. Folge: Die gesamte Mannschaft musste 14 Tage in häusliche Quarantäne, das Duell mit den Sixers zum ersten Mal abgesagt werden. Am 7. Februar 2021 scheiterte auch der zweite Versuch der Austragung, als die Eimsbütteler ihre Anreise per Bahn winterbedingt in Berlin abbrechen mussten. Nun also der dritte Termin. Motto: Aller guten Dinge sind drei. Oder: Das Erste kommt zum Schluss. Auch das Beste?
Während die BSW Sixers – Farmteam des Erstligisten SYNTAINICS MBC Weißenfels – längst für die Play-offs qualifiziert sind und sogar noch auf Platz vier springen können, geht es für den ETV darum, womöglich doch noch das Tabellenende zu verlassen. Um den Lokalrivalen SC Rist Wedel (5:16 Siege; am Sonntag zu Hause gegen die RheinStars Köln) noch zu überflügeln, müssen die Hamburger (4:17, direkter Vergleich gewonnen) unbedingt am Samstag mit einem Sieg vorlegen. Und auch wenn die tabellarischen Vorzeichen nur wenig Hoffnung machen, reist der ETV durchaus mit breiter Brust gen Osten. Das liegt unter anderem am tollen Auftritt am vergangenen Wochenende, als man sich auswärts Tabellenführer und Meister VfL SparkassenStars Bochum in einem Highscore-Game nur knapp mit 112:115 geschlagen geben musste. „Wir freuen uns auf das letzte Spiel einer verrückten und aufregenden Saison. Wir wollen an unsere zuletzt guten Leistungen anknüpfen und müssen uns auch in Sandersdorf nicht verstecken“, so Gencay, die klassenhöchste Cheftrainerin eines Herrenteams in Deutschland. Bis auf den Uni-bedingt verhinderten Luca Büürma kann sie auf ihr bestes Roster bauen, auch Kapitän Leo Eckmann ist nach seiner Knieblessur wieder an Bord.
Ein bisschen Wehmut wird auch im ETV-Tross mit nach Sandersdorf reisen. Ist doch die Partie der letzte Auftritt von Routinier Vidmantas Uzkuraitis. Der 36-jährige ehemalige Erstligaprofi wird nach Saisonende für immer sein ETV-Trikot ausziehen und aus familiären Gründen in seine Heimat Litauen zurückkehren. Der Dreipunkte-Spezialist hatte die vergangenen fünf Jahre den unaufhaltsamen Aufstieg der Eimsbütteler mitgeprägt, war unter anderem die letzten zwei Spielzeiten einer der Topscorer in der Ersten Basketball-Regionalliga Nord. In dieser Saison bestritt Uzkuraitis alle bisherigen 21 ETV-Partien und schaffte dabei im Schnitt 12,6 Punkte, 4,3 Rebounds und knapp zwei Assists pro Spiel.